Es ist eben so: an jedem Schuljahresende ist nicht nur die Zeit der Zeugnisübergabe und der Abschlussfeiern, sondern auch die Zeit der Verabschiedung langgedienter Kolleginnen und Kollegen. In diesem Jahr verabschiedete sich die BBS II Osterode von zwei Kollegen, die mit ihrem Engagement und ihrer unterrichtlichen Tätigkeit das Bild der Schule für viel Schülergenerationen geprägt haben: Horst-Dieter Steinert und Rolf Lagershausen. Beide wurden am letzten Schultag im Rahmen einer schulischen Feier im Beisein vieler Kolleginne und Kollegen von Dr. Wehmeyer verabschiedet.

Berufspädagogen zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie neben ihren entsprechenden Studiengängen umfangreiche Erfahrung aus der Praxis mitbringen und genau wissen, wie Berufsleben aussieht. Auch Horst Dieter Steinert, der mit dem Schuljahresabschluss in den Ruhestand geht, ist den Weg vom Auszubildenden bis zum Oberstudienrat gegangen. Als Maurerauszubildender besuchte er parallel die Abendschule der BBS II Osterode am Harz. Nach einem anschließenden Studium des Bauingenieurswesens in Kassel absolvierte er seinen Bundeswehrdienst und schloss, ungewöhnlich für die damalige Zeit, noch einen Zivildienst bei den Harz Weser Werkstätten an. Vier Jahre Arbeit in einem Osteroder Architekturbüro folgten, eine Zeit, in der er am Freibad Osterode und an der Realschule Röddenberg mit gearbeitet hat. Als Bausachverständiger arbeitete er im Finanzamt Herzberg und studierte anschließend Politik, Bau- und Holztechnik, pädagogische Psychologie und Berufspädagogik in Hannover. Nach dem Referendariat in Bad Harzburg begann die Arbeit an der BBS II Osterode am Harz. Es würde den Rahmen des Textes sprengen, wenn alle Bereiche, die er unterrichtete, hier aufgeführt würden. Hervorzuheben ist seine pädagogische Arbeit in den Klassen des Bau- und Holzbereiches, in der Fachoberschule Gestaltung, deren erster Klassenlehrer er war und die er auch aus der Taufe holte, die drei Jahrzehnte dauernde Tätigkeit in der Meisterausbildung der Kreishandwerkerschaft, die Ausbildung junger Referendare und der Unterricht in der Mechatronikerklasse in der Abendform. Neben seinen unterrichtlichen Verpflichtungen war er auch intensiv in die Schulentwicklung eingebunden. Besonders zu nennen ist hier das Engagement im Rahmen der EXPO und des ProReKo-Schulversuches. Wer die Schule besucht, kann überall Spuren seiner gestalterischen Fähigkeiten sehen. Er entwarf das Logo für die Schule und setzte viele Aussagen bildhaft in Szene. Die Entstehung von Partnerschaften mit polnischen Schulen und der daraus resultierende Lehrlingsaustausch sind seinem Einsatz zu verdanken. Aber in all diesen Jahren gehörte sein Herz dem Fachbereich Holztechnik, dessen Teamsprecher er bis jetzt gewesen ist. Auch die Kollegensportgruppe Volleyball wurde erfolgreich von ihm trainiert. Jetzt ist die Zeit für den Ruhestand gekommen, aber, jeder, der ihn kennt, weiß, dass der Ruhestand nur eine Zeit für andere Betätigungen sein wird. Das Kollegium der BBS II Osterode wünscht ihm eine aktive neue Lebensphase, Gesundheit und viele gute Ideen für die Gestaltung seines weiteren Lebens.

Rolf Lagershausen, Jahrgang 1950, absolvierte nach dem Besuch der Volksschule in Osterode am Harz von 1965 – 1968 eine Ausbildung als Elektroinstallateur, arbeitete in einem Osteroder Betrieb und absolvierte in Abendform berufsbegleitend von 1969 -1972 die Berufsaufbauschule, die er erfolgreich abschloss. Nachdem er 1976 die Meisterprüfung ablegte, bewarb er sich 1979 um die Stelle eines Lehrers für Fachpraxis im Bereich Elektrotechnik an der BBS II Osterode am Harz. Von diesem Zeitpunkt an unterrichtete er in den entsprechenden Berufsschulklassen. Er zeichnete sich aus durch den ihm eigenen Willen, sich ständig fortzubilden und das erworbene Wissen an seine Schüler weiterzugeben. Die Entwicklung im Bereich E-Technik verlief in dieser Zeit mit einem atemberaubenden Tempo und diesem Tempo stellte er sich mit seinem Engagement und blieb immer auf dem neusten Wissenstand. Sein eigenes Wissen gab er auch als Dozent für verschiedene Kurse im Rahmen des Fördervereins der Schule an Interessierte weiter, so z.B. zum Thema Speicherprogrammierbare Steuerungen. Aber auch im schulischen Leben engagierte er sich, so z.B. bei der Durchführung von Personalratswahlen. Jetzt, da er auf eigenen Wunsch aus dem Schuldienst ausscheidet, wird er der Schule mit einem kleinen Kontingent an Stunden noch zur Verfügung stehen. Die Schule wünscht ihm für seinen Ruhestand einen erfüllten neuen Lebensabschnitt und gute Gesundheit.