Biosensorik und Religionsunterricht
Über den „Tellerrand“ geschaut - Fachoberschüler treffen Professor der Physik
Im 2. Schulhalbjahr begaben sich die Schüler sowie eine Schülerin der Fachoberschulklasse Technik der BBS 2 Osterode zu einer Religionsstunde der etwas anderen Art. Vor der Schlosskirche in Osterode erwartete sie Prof. Dr. Friedrich Balck von der TU-Clausthal. Als interessierte Zuhörerin konnte auch Frau Ilse Lontke, Superintendentin des Kirchenkreises Osterode, begrüßt werden.
Über den „Tellerrand“ geschaut - Fachoberschüler treffen Professor der Physik
Im 2. Schulhalbjahr begaben sich die Schüler sowie eine Schülerin der Fachoberschulklasse Technik der BBS 2 Osterode zu einer Religionsstunde der etwas anderen Art. Vor der Schlosskirche in Osterode erwartete sie Prof. Dr. Friedrich Balck von der TU-Clausthal. Als interessierte Zuhörerin konnte auch Frau Ilse Lontke, Superintendentin des Kirchenkreises Osterode, begrüßt werden.
Friedrich Balck beschäftigt sich als Professor der Physik u.a. mit Themen der Wahrnehmung von biologischen Systemen. Ausgangspunkt ist die Sensibilisierung unserer Sinne, die uns ermöglichen kann, unsere Wahrnehmung zu schärfen. Was manche Menschen dem Okkulten zuordnen, lässt sich an Hand der Untersuchungen von Friedrich Balck dem Bereich der tatsächlichen, aber wenig eingeübten Wahrnehmung zuordnen. In einer Art „Schnupperstunde“ hat die Klasse FOT 08 versucht, diese Form der Wahrnehmung ohne, aber auch mit Hilfe einer Wünschelrute kennen zu lernen. Deutlich wurde allen Beteiligten, wie schwer der Zugang sein kann, aber auch wie interessant, wenn „es“ doch funktioniert.
Friedrich Balck geht davon aus, dass manche Menschen noch als Relikt aus Urzeiten biosensorisch sehr sensibel sind, bei anderen diese Fähigkeit tief im Inneren verborgen schlummert. Wenn ich biosensorisch etwas wahrnehmen möchte, ist wie bei allen sinnlichen Wahrnehmungen eine innere Ruhe notwendig, ein Abschalten der Gedanken, die von dem Augenblick ablenken. Eine Grundvoraussetzung ist natürlich auch die innere Bereitschaft, diese besondere eigene Wahrnehmung entdecken zu wollen. Dieser Entdeckungsreise stellten sich die Schüler und die Schülerin.
Unsere Vorfahren haben ihre Altäre und Gotteshäuser überwiegend dorthin gebaut, wo etwas zu spüren war, in das Zentrum von sich kreuzenden spürbaren Zonen. Plätze mit besonders starker Intensität findet man häufig in den Klöstern der Zisterzienser. Doch auch das Gelände, auf dem die Schlosskirche steht, weist wie die meisten älteren Kirchen, diese Eigenschaften auf. Daher bot die Schlosskirche mit ihrem entsprechend aufgestellten Altar eine gute Gelegenheit, unsere Wahrnehmung zu testen.
Nach einer Einführung und kleinen Übungen vor der Kirche begab sich die Gruppe in den Kirchraum. Mit einer Rute, einem dünnen L-förmig gebogen Draht, konnten einzelne Teilnehmer im Kirchraum herumgehen, um für die Augen nicht sichtbare unterschiedlich spürbare Eindrücke (so genannte Störfelder) in der Kirche zu „erfühlen“. Friedrich Balck hatte diese Zonen innerhalb und außerhalb der Kirche im Vorfeld untersucht. Er benutzt bei seinen „Spürgängen“ keine Hilfsmittel wie eine derartige Rute, sondern hat es gelernt, Objekte mit natürlicher Sensibilität zu untersuchen. Für die Schüler zeigte er jedoch die unterschiedlichen Bereiche und die Stärke des spürbaren Einflusses mit seiner Wünschelrute, die ja nur die Funktion eines „Zeigers“ hat. Die einzelnen Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnten so seinem Weg folgen. Trotzdem war es ein „Aha-Erlebnis“: Bei allen, die den Versuch unternahmen, zeigte die Wünschelrute die erwartete Reaktion. Schwieriger war der Einstieg, der damit begann, ohne Wünschelrute sich selbst als „Messinstrument“ zu betrachten und entsprechend die unterschiedlichen Eindrücke verschiedener Standorte zu erspüren.
Bei den kritischen jungen Menschen war diese erste Übung selbstverständlich von unterschiedlichem Erfolg geprägt. Im Nachgespräch in der folgenden Religionsstunde äußerten manche Schüler die Meinung, was nicht wissenschaftlich nachweisbar sei, z.B. mithilfe von Messinstrumenten, das sei Einbildung. Sie behaupteten damit eine weit verbreitete Position. Aber schon in seiner Einführung stellte Friedrich Balck die Frage, ob denn nur das, was ZURZEIT wissenschaftlich belegbar sei „wirklich“ sei? Wie sei z.B. das allgemein bekannte Phänomen einzuordnen, dass in der Fremde ausgesetzte Haustiere (Brieftauben, Hunde, Katzen) tatsächlich und ohne Hilfe wieder nach Hause zurückfinden würden? Wissenschaftlich ist diese Tatsache noch nicht geklärt!
Wer sich genauer über dieses sehr interessante Thema Biosensor informieren möchte, kann das über die Webseite der TU - Clausthal tun: www.pe.tu-clausthal.de/agbalck/biosensor
Verfasserin: Doris Ißmer, Berufsschulpastorin BBS II Osterode