Als Horst Augat 1967 seine Ausbildung als Mechaniker bei der Firma Picker in Espelkamp beendete, war ihm ganz sicher nicht klar, dass er im Jahr 2011 als kommissarischer Leiter eines Regionalen Kompetenzzentrums seinen Abschied nehmen würde.

Als Horst Augat 1967 seine Ausbildung als Mechaniker bei der Firma Picker in Espelkamp beendete, war ihm ganz sicher nicht klar, dass er im Jahr 2011 als kommissarischer Leiter eines Regionalen Kompetenzzentrums seinen Abschied nehmen würde. 44 Jahre sind ein langer Zeitabschnitt im Leben, aber auch eine Zeitspanne, in der Horst Augat viele interessante und abwechslungsreiche Momente in seinem beruflichen und privaten Umfeld erleben durfte. Seiner Ausbildung als Mechaniker folgte die Zeit bei der Bundeswehr. Nach Ableistung von Praktikumstätigkeiten begann er 1969 seine Hochschulbildung an der Fachhochschule Bielefeld. Nach dem Abschluss als graduierter Ingenieur im Bereich Maschinenbau, Fachrichtung Konstruktionstechnik, folgte eine Zeit an der TU Hannover, die er 1975 mit der 1. Staatsprüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen mit der Fächerkombination Mathematik, Metalltechnik, Berufspädagogik und Sonderpädagogik abschloss. Von 1976 bis 1977 absolvierte Horst Augat seine Referendarszeit an der Berufsbildenden Schule am Fredenberg in Salzgitter. 1977 kam der Wechsel nach Osterode, wo er 1979 zum Studienrat und 1981 zum Oberstudienrat mit der Aufgabe der Betreuung des Fachbereiches Mathematik ernannt wurde. Es war die Zeit des Umbruchs in der beruflichen Bildung, z.B. die flächendeckende Einführung des Berufsgrundbildungsjahres, in der den Kolleginnen und Kollegen viel abverlangt wurde. Horst Augat bildete sich ständig weiter, vor allem in den Bereichen der Informationstechnik, der CNC-Technik, CAD-CAM und Steuerungstechnik. In dieser Zeit wurden viele verschiedene Berufsbildungswege eingerichtet und Horst Augat nahm die Aufgabe an, in diesen verschieden Bereichen, z.B. in Metalltechnik, Hauswirtschaft- und Sozialpflege, Sozialpädagogik und Fachoberschule Technik die Fächer Technologie, Mathematik, Physik, Technische Kommunikation und Politik zu unterrichten. Auffallend ist, dass zu keiner Zeit eine Beschwerde seitens der Klassen gegen ihn vorlag, obwohl er die Fächer unterrichtete, in den Schülerinnen und Schüler sich oft schwer tun. Aber die Klassen, in denen er arbeitete, bestätigten immer seine pädagogische Kompetenz, seine Menschlichkeit im Umgang mit ihren Schwächen, seine Fähigkeit, Aufgaben aus dem Leben zu finden und Schülerinnen und Schüler so zu interessieren. Auch das Kollegium verabschiedet sich von einem Menschen, der stets hilfsbereit, oft gut gelaunt und auch Willens war, Aufgaben zu übernehmen und die Schule weiterzubringen. Als Horst Augat im Juni 1996 zum stellvertretenden Schulleiter ernannt wurde, war allen klar, dass das die beste Entscheidung für die Schule war. Seine ruhige Art, seine Fähigkeit, hinter den Kulissen die Schule zu betreuen und ihre Funktionsfähigkeit zu garantieren, gaben der Schule die Möglichkeit, eine erfolgreiche Entwicklung zu betreiben. Als 2010 der Schulleiter Wolfgang Junker nach einer langen Krankenzeit verstarb, war Horst Augat der Kollege, der dafür sorgte, dass die Schule weiterhin gut arbeiten konnte. Dieses Engagement war manchmal fast nicht mehr zu verkraften und ging weit über die geforderten Arbeitsstunden hinaus. Wenn Horst Augat jetzt die Schule verlässt, wissen alle, die lange mit ihm im Team gearbeitet haben, dass sie einen wunderbaren Menschen, aber auch einen perfekten stellvertretenden und kommissarischen Schulleiter verlieren. Horst Augat, der seit 1976 mit seiner Frau Ute in Osterode bzw. in der Freiheit wohnt, hat 2 erwachsene Söhne, die auch schon ihren eigenen Weg gehen. Jetzt wird er Zeit haben seine Hobbys Wandern, Radfahren und Reisen auszuweiten.

 

Das Kollegium der BBS II Osterode am Harz und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen Horst Augat, dass die jetzt folgende Zeit ihm etwas Ruhe, Entspannung, Gesundheit und neue Ziele für die kommenden Jahre bringen möge.