Rainer Brunzel in den Ruhestand verabschiedet
Momentan gibt es an allen Schulen in Deutschland das gleiche Phänomen: jedes Jahr gehen vermehrt Lehrerinnen und Lehrer in den Ruhestand. Das ist der Alterspyramide geschuldet. Auch an unserer Schule wurde ein Lehrer, der seit 1978 als Lehrer für Fachpraxis arbeitete, in den Ruhestand versetzt. Rainer Brunzel hatte aus diesem Anlass zu einer Feierstunde ins Schulrestaurant „to be“ in die Leege eingeladen und viele Kolleginnen und Kollegen folgten seiner Einladung.
Auch Wegbegleiter, die schon längere Zeit im Ruhestand sind, folgten seiner Einladung, so dass eine bunte Mischung von Gästen die Verabschiedung mit ihm erleben konnte. Schulleiter Dr. Carsten Wehmeyer begrüßte Rainer Brunzel, seine Frau und alle Anwesenden und gab in seiner Laudatio einen Überblick über den beruflichen Werdegang Rainer Brunzels. Als gebürtiger Lonauer absolvierte er nach dem Abschluss der Volksschule eine Lehre als Maschinenbauer bei der Firma Bindt in Herzberg, und legte nach einigen Arbeitsjahren an der Meisterschule in Lüneburg seine Meisterprüfung ab. Von 1978 an war er an der BBS II in Osterode am Harz tätig. Ab 1979 arbeitet er als Schulassistent an der Schule im Bereich Arbeitsvorbereitung und begann 1982 die Ausbildung zum Lehrer für Fachpraxis im Bereich Metall, was zu einer Einstellung 1984 führte. Dr. Wehmeyer zeigte in seiner Rede, dass Rainer Brunzels beruflicher Werdegang beispielhaft zeigt, wie eine berufliche Ausbildung die beste Basis für eine weitere berufliche Karriere sein kann. Gerade, wenn nicht immer alles auf einem silbernen Tablett serviert wird, zeigt sich die Durchsetzungsfähigkeit und Charakterstärke eines Menschen. Als Rainer Brunzel eine Überprüfung wegen einer anstehenden Beförderung hatte, wurde ihm von Seiten der Prüfer „Ideen und Initiative, wacher Sinn, kollegiales Verhalten und EDV-betriebene Materialwirtschaft“ bescheinigt. Dr. Wehmeyer schloss seine Ansprache mit dem Satz: „Ich hätte Sie noch gerne hier beschäftigt und Sie weiterbefördert, weil Sie es sich verdient haben“. Danach überreichte er Herrn Brunzel die Urkunde des Landes Niedersachsen zusammen mit einem Reisegutschein des Kollegiums für zukünftige weltweite Unternehmungen. Peter Olhöft, der selbst von Rainer Brunzel als Fachtheoriekollege in seiner Anfangszeit an der BBS II unterstützt wurde, hob in seiner Rede die Kollegialität, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit hervor, die er stets von seiner Seite erfahren hat. Er bedankte sich besonders bei ihm mit einem selbst verfassten Lied. Dietmar Grüning als Abteilungsleiter sprach über die vergangenen Jahre und hob die Bereitschaft Rainer Brunzels hervor, stets da einsatzbereit gewesen zu sein, wo es nötig war. Das Team Metalltechnik überreichte ein selbst hergestelltes Metalltablett mit 6 verschieden großen Kerzenleuchtern, die Rainer Brunzel immer dann, wenn sie leuchten, an die Schule und an sein Kollegium erinnern werden.
Auch Anette Menzel als Vorsitzende des Personalrates der Schule hob in ihrer Verabschiedung die Flexibilität, die Einsatzbereitschaft und das pädagogische Talent Rainer Brunzels hervor. Sie zeigte am Beispiel seiner musikalischen Leidenschaft - er spielt Saxophon und Klarinette- Charaktereigenschaften, die ihn als Kollegen auszeichnen. So, wie das Saxophon nach Klarheit, Reinheit und Ausgeglichenheit strebt, so strahlen die Augen Rainer Brunzels warm, klar und strahlend mit gleichbleibender Freundlichkeit. Auch die manchmal schrägen und schrillen Töne der Klarinette lassen sich auf ihn projizieren. Dass ein Lehrer für Fachpraxis Metall, der von so viel Kreativität geprägt ist, sich mit einer Kollegin aus dem Bereich Kunst, Dietlinde Spannaus, zusammenschließt, ein Team bildet und vielen Jahrgängen Kunst nahe bringt, ist ein Glücksfall für eine Schule: Anette Menzel brachte es auf den Punkt: „Wie in der Musik habt ihr auch zulassen können, dass sich das Ziel im Verlauf des Projektes verändert, z.B. wenn sich im Zusammenspiel von Dirigent und Klasse eine neue, kreative Idee auftat. Ihr habt erkannt: wenn man den Schülern wie den Musikern im Orchester Raum zur Entfaltung gibt, kommt Begeisterung und Leidenschaft fürs Arbeiten auf und es entstehen neue, vielfältige Entwürfe. Und wie kreativ ihr gewesen seid, davon kann sich jeder ein Bild machen.
Mal Hand aufs Herz, wer hätte je gedacht, dass ein bodenständiger Metaller in der Schule solche schrillen ausgefallenen Kunstobjekte aus Blech und Metallspänen herstellen kann. Ich erwähne hier mal stellvertretend den Roboter, den Struwwelpeter, die schrillen Nanas, die übergroßen farbigen Blumen, die Spiegelrahmen und nicht zuletzt die bunten Gewerke für die einzelnen Berufsbilder, die jeder Fachrichtung individuellen Charme verleiht und die Schule in einen Ort zum Wohlfühlen und Verweilen verwandeln.“ Im Namen des Kollegiums wünschte sie Rainer Brunzel und seiner Frau alles Gute für den folgenden Lebensabschnitt.